Was kostet eigentlich Auto fahren? – von Henning Fülbier*

Sie tragen also in erheblichem Maße zur Klimaveränderung bei.  

Henning Fülbier

Radiosendung AHAI Nr. 1009

 

Die Frage ist: Warum nutzen wir eigentlich auch dann unser privates Fahrzeug, wenn es gute Alternativen gäbe, wie z.B. Busse, Straßen- oder Eisenbahnen? Mit dem Auto zu fahren ist bequem, und in Brasilien fühlt man sich besonders bei Nacht im Auto auch sicherer. Aber es gibt noch einen anderen Grund, den man an der Technischen Universität Dresden herausgefunden hat.

 

Jeder im Auto zurückgelegte Kilometer verursacht bestimmte Kosten. Diese Kosten werden aber nicht allein vom Autobesitzer übernommen, sondern von allen Steuerzahlern, also auch Personen, die gar kein Auto haben. Der Besitzer ist nur für den Kauf des Autos, für Steuern, Benzin, Reparaturen usw. zuständig. Gesellschaft und Staat übernehmen jedoch viele andere, sogenannte externe Kosten, die anfallen. Das sind z.B. Kosten für Umweltschäden, für Boden- und Wasserverschmutzung, für den Lärmschutz und vieles mehr.

 

Die externen Kosten sind gewaltig. Sie betragen in Deutschland jährlich im Durchschnitt 6.000 Reais für ein Auto. Ein hübsches Geschenk für den Autobesitzer, der für diese Kosten nicht aufkommen muss! Das mag ein wichtiger Grund sein, warum Deutsche ihr Auto viel häufiger benutzen, als es eigentlich nötig wäre. In Brasilien wird das nicht anders sein.

 

Ich bin der Meinung, dass es an der Zeit ist,

1. die Autofahrer an den externen Kosten zu beteiligen und damit

2. den öffentlichen Transport so attraktiv zu machen, dass sich jeder zweimal überlegt, ob er nicht sein Auto lieber in der Garage lässt.

 

Henning Fülbier

*Henning Fülbier war neun Jahre lang zuständig für die Fachberatung Deutsch in brasilianischen Gymnasien von Rio Grande do Sul und Santa Catarina und ist heute unser Beobachter und Kommentator in Berlin für die Radiosendung AHAI – Die Deutsche Stunde der Gemeinden und Kolumnist bei www.brasilalemanha.com.br.
E-Mail: henning@fuelbier.de .
 

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