matéria de: Anja Dullius
Lissi – 1044 – Über Deutsch in Santa Cruz
Menschen sind keine Ameisen. Sie unterscheiden sich und sie verhalten sich unterschiedlich. Für jeden Charakter hat man in Santa Cruz ein Wort. So kommt es in meinem nächsten Buch Spurensuche zum Ausdruck. Was ‚schroh aussieht’, ‚sieht schlecht aus’, oder jemand der ‚grobb ist’, ist unfreundlich. Das Wort schroh wird nur in Hessen und Franken in der Bedeutung von sehr dünn und hässlich gebraucht. In Santa Cruz hat das Wort eine Bedeutungserweiterung erfahren: Wer dünn ist, hat wenig zu essen, dem geht es schlecht. Der Faulpelz drückt sich vor der Arbeit. Der Klassenkasper macht ein Gefax, aber er muss deshalb noch nicht 'verrickt sin'. Der hat nur ‘n Spliin.' Wenn er sich fürchtet, ist er ‘n Schisser, wenn er prahlt, ist er ‘n Kluchscheißer und wenn er noch nicht erwachsen ist, dann ‚is’e noch griin hinne die Ohre‘. Es gibt verschiedene Arten von Verbrechern, den Schufft, den verloarne Kerl oder den Spitzbub, der uns bestiehlt, wenn wir nicht uffpasse. Das alles ist son Pack, son Sippschaft. Die gehören alle ins Hittche oder in die Kadeh (port. cadeia). Wer intelligent ist, der ‚is kluch’; wer dumm ist, is´n Tappes, oder ‚n’Mule‘. In Deutschland nennt man ihn Esel, in Brasilien ist das Maultier gebräuchlicher, deshalb ist er ein Mule. Tja, liebe Freunde, das und noch viel mehr gehört zu unserem Deutsch in Santa Cruz. Das war eurer Lissi Bender aus der Universität von Santa Cruz do Sul - UNISC
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